Gedanken zum Vers des Tages
Bereits vor mehr als 70 Jahren hat Dietrich Bonhoeffer gesagt, dass Gnade billig geworden ist. Ich frage mich, was er heute dazu sagen würde? Ich bin sehr dankbar für die Gnade, bin aber über den Preis der Gnade entsetzt. Beim besten Willen kann ich nicht begreifen, wie wir behaupten können, Gnade erhalten zu haben, ohne im Charakter dem zu ähneln, der sie uns gegeben hat. Durch Samuel spricht Gott diese strengen Worte. Es sind meiner Meinung nach jedoch die Worte, die wir in unser triumphierendes Lied der Gnade einschließen sollen. Siehst du, wahre Gnade verändert uns. Sie wird uns gnädiger und dem Geber der Gnade ähnlicher machen. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das, was wir Gnade nennen, impotent, machtlos und unecht. Paulus nannte diesen Zustand eine Form der Religion, die die wahre Kraft Gottes in uns leugnet (2 Tim. 3,5).
Mein Gebet
Vater, ich weiß, dass du über meine Sünden enttäuscht bist. Dennoch fließt deine Gnade und deckt meine Sünden zu. Doch möchte ich, Vater, diese Gnade NIE voraussetzen. Dir und mir sind die größten Kämpfe meines Charakters bewusst und auch die Dinge, die ich nur halbherzig aufgeben möchte. Bewirke du durch deinen Heiligen Geist deine Vollkommenheit in mir, um mich meinem Heiland Jesus ähnlicher zu gestalten. In dessen Namen bete ich. Amen.